Finanzielle Basis für nachhaltige Investitionen

22. Februar 2018
Die Jahresrechnung 2017 der Gemeinde Wattwil schliesst mit einem Überschuss von rund CHF 1.6 Mio. ab. Der Gemeinderat legt für 2018 ein ausgeglichenes Budget mit gleichbleibendem Steuerfuss von 139 Prozent vor. Die geplanten Investitionsvorhaben der Gemeinde stärken den Standort nachhaltig.
In den vergangenen zehn Jahren hat die Gemeinde Wattwil ihren Steuerfuss kontinuierlich von 162 auf 139% auf historisch tiefes Niveau gesenkt. Gleichzeitig wurden ebenso kontinuierlich Schulden ab- und ein Vermögen aufgebaut. Auch die Jahresrechnung 2017 schliesst mit einem Überschuss von rund CHF 1.6 Mio. ab. Die Planwerte für die kommenden Jahre zeigen aufgrund der vorgesehenen Investitionen in die Gestaltung des Ortszentrums, in die Sport- und Schulinfrastruktur sowie in Arealentwicklungen einen ansteigenden Abschreibungsbedarf. «Die positiven Abschlüsse der Vorjahre und die gesunde finanzielle Ausgangslage bilden eine solide Basis für die anstehenden Investitionsentscheide», ist Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner überzeugt. Der Gemeinderat beantragt der Bürgerversammlung vom 21. März denn auch, den Überschuss mehrheitlich in eine Vorfinanzierung für die Umgestaltung der Post- und Bahnhofstrasse zu legen.

Abschluss 2017 mit Überschuss
Der Voranschlag 2017 der Politischen Gemeinde Wattwil ging von einem ausgeglichenen Ergebnis aus. Die Rechnung schliesst nun mit einem Überschuss von CHF 1‘619‘040.49 erfreulich positiv ab. Das gute Ergebnis basiert im Wesentlichen auf Mehrerträgen bei den Grundbuchgebühren, Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuern von über CHF 900‘000.00, die alle auf Rekordstand angestiegen sind. Gleichzeitig resultierte ein geringerer Finanzbedarf der Schulgemeinde und Besserstellungen in den Bereichen Asyl- und Flüchtlingswesen, Kinder- und Jugendschutz und Gewässerverbauungen. Dagegen schlug die Behebung des Hangrutsches Rumpf mit CHF 385‘000.00 negativ zu Buche. Wiederum mussten grössere budgetierte Investitionen wegen laufenden Einsprachen oder weiteren Abklärungen aufgeschoben werden.

Kostengünstige Schulgemeinde
Die Schulgemeinde Wattwil-Krinau, deren Finanzbedarf rund 40 Prozent des Aufwands der laufenden Rechnung ausmacht, schloss um CHF 490'000 besser ab als budgetiert. «Deutlich tiefer als erwartet fiel vor allem der Personalaufwand aus», fasst Schulratspräsident Norbert Stieger zusammen. «Aufgrund der schwankenden Schülerzahlen ist unsere Personalplanung immer eine grosse Herausforderung und kann jeweils erst im Mai abgeschlossen werden. Im laufenden Schuljahr konnten wir schliesslich auf eine budgetierte Oberstufen-Klasse verzichten.» Insgesamt gehört die Schulgemeinde Wattwil-Krinau im kantonalen Vergleich nach wie vor zu den kostengünstigsten Schulen.

Positive Steuerabrechnung 2017
Die Steuererträge der Politischen Gemeinde Wattwil im Jahr 2017 entsprechen weitgehend den Erwartungen und übertreffen den budgetierten Betrag um CHF 248'415.34. Aussergewöhnlich haben sich die Erträge bei den Grundstücksgewinnsteuern und den Handänderungssteuern entwickelt. Die Einnahmen aus Einkommens- und Vermögenssteuern liegen aufgrund geringerer Nachzahlungen um CHF 452'078.21 tiefer als budgetiert.

Das Gemeindesteueramt hat im Jahr 2017 total CHF 40‘499‘337.21 bezogen und mit den Körperschaften abgerechnet (Vorjahr: Fr. 41‘096‘376.92). Die Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
Kantonssteuern                                                                 CHF        15'172'185.98
Bundessteuern                                                                  CHF        3'820'902.20
Einkommens-, Vermögenssteuer (inkl. FW-Steuer)          CHF        19'080'578.66
Kirchensteuern                                                                  CHF        2'425'670.37


Nachhaltige Investitionen
Der Gemeinderat beantragt der Bürgerschaft, den Überschuss wie folgt zu verwenden:
CHF 1.5 Mio.         Vorfinanzierung «Umgestaltung Post/Bahnhofstrasse»
CHF 119‘040.49    Zuweisung Eigenkapital
Zur Krediterteilung für die Umgestaltung der Post- und Bahnhofstrasse findet im kommenden Herbst eine kommunale Volksabstimmung statt. «Die Umgestaltung zu einer verkehrsberuhigten Zone ist das ‹Filet-Stück› der Massnahmen, mit denen wir die Aufenthaltsqualität des Zentrums im Hinblick auf die Eröffnung der Umfahrungsstrasse steigern können», führt Alois Gunzenreiner aus. Der Strassenzustand erfordert ohnehin in den nächsten Jahren eine Sanierung; diese wird deshalb anteilmässig mit einer Vorfinanzierung abgedeckt.

Ausgeglichenes Budget 2018
Der ausgeglichene Voranschlag 2018 ist auf der Grundlage eines gleichbleibenden Steuerfusses von 139% ermittelt und liegt bei CHF 46‘393‘300.00. Er rechnet, den Prognosen entsprechend, mit leicht steigenden Steuererträgen und beinhaltet ein geringes Ausgabenwachstum von 1.7% gegenüber dem Budget 2017. Dabei steigt der Aufwand des Zivilschutzes durch die Regionalisierung der vier bisherigen Organisationen überproportional an. Das budgetierte Gesamtvolumen der Investitionsrechnung entspricht jenem der Vorjahre.

Gezielt ins Regionalzentrum investieren
Mit einem denkwürdigen Ja-Anteil von 90% haben die Wattwiler Stimmberechtigten im Mai 2017 der Gesamtsportanlage Rietwis zugestimmt. Das Projekt wurde seither weiter konkretisiert. Aktuell werden die Schnittstellen mit der geplanten Sanierung des Schwimmbades geklärt. Für die Überbauung «Bahnhof Süd» hat die Gemeinde der privaten Bauherrschaft die Baubewilligung erteilt. Der Baubeginn ist im Frühjahr vorgesehen. Die kantonalen Projekte Campus, Thursanierung, Umfahrung und Spitalsanierung – die bereits läuft – wurden weiter vorangetrieben. Sie bieten für die Entwicklung Wattwils als regionales Zentrum für Einkauf, Gewerbe, Dienstleistung, Bildung und Gesundheit Chancen, die der Gemeinderat konsequent nutzen will. In direkter oder indirekter Abhängigkeit entstehen laufend neue Entwicklungsprojekte wie Arealaufbereitungen oder die Arbeiten für ein «Innovationszentrum Holz». Deshalb treibt der Gemeinderat das Projekt «Post-/Bahnhofstrasse» für die Umgestaltung des öffentlichen Raumes im Zentrum auch im laufenden Jahr weiter voran. «Damit sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass wir weiter gezielt in die Zukunft unserer Gemeinde investieren können», fasst Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner zusammen. «Die verbesserte Finanzlage ermöglicht diese Investitionen, welche die Attraktivität der Gemeinde steigern.»

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