Richtungsweisende Umgestaltung der Bahnhof- und Poststrasse
Am 25. November 2018 beschliessen die Wattwiler Stimmbürgerinnen und -bürger über die Kreditvorlage für die Umgestaltung der Bahnhof- und Poststrasse. Das Geschäft ist wegweisend für die Steigerung der Attraktivität des regionalen Zentrums: Mit der flankierenden Massnahme zur Fertigstellung der Ortsumfahrung wird das Ortszentrum aufgewertet. Profitieren werden Bevölkerung, Anwohner, Gewerbe und Gäste.
Eine ausgewogene Lösung und vielfacher Nutzen
Das Projekt, das in den vergangenen Jahren entwickelt wurde, ist sorgfältig und unter Einbezug von betroffenen Grundstückeigentümern und Gewerbetreibenden entwickelt worden. Es umfasst im Wesentlichen die Neugestaltung des Strassenraums vom Bahnhofkreisel bis zum Abzweiger Poststrasse - Wiler-/Ebnaterstrasse. Auslöser ist die Entlastung vom Durchfahrtsverkehr, der ab 2022 vollumfänglich durch die Umfahrungsstrasse absorbiert werden wird.
Diese Verkehrsberuhigung steigert in erster Linie die Wohn- und Aufenthaltsqualität im gesamten Ortszentrum, insbesondere aber an der Bahnhof-, Post-, Wiler- und Ebnaterstrasse. Durch die weitgehende Entlastung der verkehrlichen Funktion bietet sich die historische Chance, den betroffenen Strassenraum zum Wohl der Bevölkerung neu zu ordnen und zu gestalten.
Der Zeitpunkt für die Umgestaltung der Bahnhof- und Poststrasse ist optimal. Die Erneuerung von Strassenbelägen und Kanalisation erfordern unabhängig vom Projekt einen baulichen Eingriff und die verkehrliche Überarbeitung der Ebnaterstrasse durch den Kanton ermöglicht die koordinierte Gestaltung des entsprechenden Abzweigers. Unter der Voraussetzung, dass alle zuständigen Gremien der Planung zustimmen, soll als Gegenstück zum Bräkerplatz am gegenüberliegenden Thurufer ein «Postplatz» entstehen.
Bewohner- und kundenfreundliches Ortszentrum
Das regionale Zentrum des Toggenburgs erhält mit der Strassensanierung einen Mittelpunkt mit einem verbesserten Raumangebot für Feste und Veranstaltungen. Mit dem neuen Strassenkonzept entsteht eine Flaniermeile von beachtlicher städtebaulicher Qualität: Es gibt breite Gehbereiche, welche es zum Beispiel erlaubten, Aussensitzplätze für Cafés oder Restaurants einzurichten und Raum für sicheren Langsamverkehr (Fussgänger und Radfahrer) zu schaffen. Die verschmälerte Fahrbahn erlaubt ein flüssiges An- und Wegrollen des Restverkehrs. Mit dem Parkierungsregime wird das Gleichgewicht zwischen umwelt- und fussgängerfreundlich einerseits und auto- und gewerbeverträglich andererseits gewahrt.
Das Erscheinungsbild mit den beidseitigen Bäumen bleibt erhalten bzw. wird es ausgebaut, vereinheitlicht und im Detail verfeinert. So soll beidseits der Postbrücke ein Wasserspiel die kleinen und grossen Besucher erfreuen. Auf den Plätzen sollen hölzerne Infotafeln auf geplante Veranstaltungen hinweisen und Orientierung bieten. Ein heller Strassenbelag betont die Verbindung des alten und neuen Ortsteils durch die Postbrücke. Und als kleines Augenzwinkern werden Toggenburger Mundartausdrücke in der bekannten Kreuzchenstichschrift in den Strassenbelag apliziert.
Wattwil kann sich das Projekt leisten
Die Projektkosten betragen 7.85 Millionen Franken. Die Finanzierung erfolgt durch die bereits zugesagte Vorfinanzierung in Höhe von 1.50 Millionen Franken der Bürgerversammlung vom 21. März 2018 sowie verschiedene Beiträge Dritter in Höhe von Fr. 400'000.00 (Werkleitungsaufbrüche, Bezug Rückstellung für Strassenaufbrüche, Bezug aus der Spezialfinanzierung für Parkplatzbewirtschaftung und Abfallbewirtschaftung). Somit verbleiben 5.95 Millionen Franken, die wiederum auf 30 Jahre abgeschrieben werden. Die Laufende Rechnung der Gemeinde wird dadurch mit jährlich knapp 200'000 Franken belastet.
Wattwil kann sich das Projekt leisten: Der Steuerfuss bleibt unverändert.