Das Energiegesetz des Kantons St. Gallen verlangt von allen Gemeinden mit wenigstens 7000 Einwohnern die Erstellung eines kommunalen Energiekonzepts. Das Energiekonzept dient als Leitlinie der künftigen Energiestadt-Aktivitäten und daraus folgen die energiepolitischen Ziele der Energiestadt Wattwil.

Mit dem Energiekonzept orientiert sich die Gemeinde Wattwil an der Vision der 2000-Watt-Gesellschaft, die um das Jahr 2100 erreicht werden soll. Die 2000-Watt-Gesellschaft steht für eine Lebens- und Wirtschaftsform, die mit einem Drittel des heutigen Energiebedarfs auskommt und gleichzeitig die Lebensqualität erhöht. Ein Mix aus Vorschriften, Anreizen und Eigenverantwortung unterstützt den optimalen Einsatz der Mittel zur Zielerreichung.

Energiesparen

Sie gehen vom einfachen "duschen statt baden" bis zum teuren und aufwändigen "Spar-Armaturen einbauen". Auf unserer Website haben wir einige Tipps in Zusammenarbeit mit dem energietal toggenburg bereitgestellt, welche im Privathaushalt einfach umgesetzt werden können.

Energiespartipps:
Energiespartipps - energietal toggenburg (energietal-toggenburg.ch)

Auswahl von energiepolitischen Projekten

  • Das Energieförderprogramm der Gemeinde und Energiestadt Wattwil läuft seit 2020. Es können Fördermittel für erneuerbare Heizsysteme sowie für die Produktion und Speicherung von Solarstrom beantragt werden.
  • Den Mitarbeitenden der Verwaltung wird ein Ostwind-Firmenabonnement angeboten, damit sie ihre Arbeitswege möglichst ökologisch, bzw. mit den öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem Privatfahrzeug unternehmen.
  • Die Politische Gemeinde und die Schulgemeinde haben die meisten ihrer Gebäude an den Wärmeverbund Wattwil angeschlossen.
  • Der PV-Ausbau auf kommunalen Gebäuden wird fortlaufend umgesetzt.
  • Die öffentliche Beleuchtung wird bei Neuerschliessungen und bei Ersatz mit LED ausgestattet.
  • Alle kommunalen Gebäude und die Strassenbeleuchtung beziehen 100 % Strom mit HKN.
  • Bezogen auf den gesamten Energieverbrauch von Wattwil beträgt heute der Anteil an erneuerbaren Energien 12.8 % gegenüber 6 % Eigenproduktion im Jahr 2010.
  • Die Sportanlage Rietwis wurde im Minergie-A-Standard erstellt. Dazu erfolgte der Anschluss an den Wärmeverbund Wattwil und der Bau der PV-Anlage auf dem Flachdach.
  • Im Jahr 2023 konnten in Wattwil pro Kopf 1.06 t CO2 durch den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen eingespart werden. 2019 lag der eingesparte Wert noch bei 0.5 t CO2/EW.
  • Ende 2024 erreichte die installierte Leistung bei PV-Anlagen 13’240 kW bei 412 Anlagen. Dies ist im Vergleich zum Jahr 2019 mit 90 Anlagen mehr als das Vierfache der Anzahl Anlagen.
  • In den Jahren 2017 bis 2024 wurde der Bestand an Wärmepumpen mehr als verdoppelt. Der Wärmeverbund Wattwil beheizte 2024 bereits 120 Liegenschaften mit Wärme aus Holzschnitzeln.
  • Der Anteil fossiler Brennstoffe am Wärme-Mix 2022, mit Heizöl und Erdgas, betrug rund 57 %. Dieser konnte im Vergleich zum Jahr 2010 um 27 % reduziert werden.
  • Für die Erneuerung des Energiestadt-Labels wurde das Re-Audit 2025 erfolgreich durchgeführt.

Die nächsten Schritte

  • In Wattwil werden weitere Ladestationen für Elektro-Mobile initiiert.
  • Das Netz für den Langsamverkehr wird kontinuierlich geprüft und optimiert.
  • Die Energiestadt Wattwil motiviert und unterstützt Firmen, Unternehmen und Betriebe in der Gemeinde zum Mitmachen bei der Aktion „bike to work“. Pendler sollen vom Auto auf die Kombination Velo und öffentlicher Verkehr umsatteln.
  • In Sondernutzungsplänen werden erhöhte energetische Anforderungen vorgeschrieben.
  • Zusammen mit dem energietal toggenburg informiert die Energiestadt Wattwil die Bevölkerung in den Medien und mit Informationsveranstaltungen über Energiethemen.
  • Aktivitätenprogramm Energiestadt wird laufend umgesetzt.
  • Das kommunale Förderprogramm wird überprüft und an die aktuelle Gesetzgebung angepasst.
  • Prüfung eines Solarfaltdachs auf den Klärbecken der ARA und Ausbau der PV auf verbleibenden Dachflächen der Gemeindegebäude.

Energieförderprogramm

Das Energieförderprogramm der Gemeinde und Energiestadt Wattwil läuft seit 2020. Es können Fördermittel für erneuerbare Heizsysteme sowie für die Produktion und Speicherung von Solarstrom beantragt werden.

Als Grundeigentümer der politischen Gemeinde Wattwil können Sie auf Förderportal (sg.ch) ganz einfach anhand des Fördergeldrechners herausfinden, welche Förderprogramme vorhanden sind.

Der kommunale Beitrag der Gemeinde Wattwil betrifft folgende Projekte:

Anschluss Fernwärme:              

  • Einfamilienhaus, einmalig Fr. 2'500.00
  • Mehrfamilienhaus, einmalig Fr. 3'500.00

PV Anlage:                                 

  • je Kilowattpeak CHF 300.00 
  • Aufdach, maximal Fr. 3'000.00
  • Inndach, maximal Fr. 3'500.00

Batteriespeicher, einmalig Fr. 2'500.00

Wärmepumpe                            

  • Luft-Wasser Wärmepumpe, einmalig Fr. 2'000.00
  • Sole- Wasser Wärmepumpe, einmalig Fr. 3'000.00
  • Wasser-Wasser Wärmepumpe, einmalig Fr. 3'000.00

Holzfeuerung                             

  • Vorgaben «Holzenergie Schweiz», einmalig Fr. 3'000.00

EFo776P_Wattwil_Flyer.pdf

Bike to work – Rekordjahr bei Wattwiler Betrieben!

46 Teams aus 17 Wattwiler Betrieben haben an der Ausgabe 2025 der nationalen Aktion «bike-to-work“ teilgenommen. Die Gewinnerteams wurden ausgelost und mit Einkaufsgutscheinen des Zentrum Wattwil belohnt.

Steigen Pendlerinnen und Pendler vom Auto aufs Velo um, so kommt das nicht nur der Umwelt, sondern auch ihrer eigenen Gesundheit zugute. Die Energiestadt Wattwil beteiligt sich jährlich an der Aktion «bike to work», die dazu anregt, für den Arbeitsweg das Velo zu benützen.

Energie sparen, Fitness verbessern. Teamgeist fördern

«bike to work» ist ein Projekt von Pro Velo Schweiz. Die Stiftung hat das Projekt bereits 2005 lanciert. Zwischenzeitlich hat sich dies als einfache und effiziente Gesundheitsförderungsmassnahme für grosse und kleine Unternehmen etabliert. Die Pendler werden motiviert, sich mehr zu bewegen und vom Auto auf die Kombination Velo und öffentlicher Verkehr umzusatteln.

An der diesjährigen Aktion nahmen schweizweit 108'945 Teilnehmende aus 3'931 Betrieben teil. Gemeinsam fuhren die Teilnehmenden über 29 Millionen Kilometer mit dem Velo zur Arbeit. Dies Dies entspricht einer CO2-Äquivalenz von über 4’200 Tonnen.

46 Teams für die Energiestadt Wattwil

Im Frühjahr hat die Energiestadt Wattwil die einheimischen Firmen direkt angeschrieben und zur Teilnahme motiviert. Es haben 46 Teams aus 17 Wattwiler Betrieben mitgemacht. Die Energiestadt Wattwil hat fünf Gewinnerteams ausgelost, die jeweils einen Einkaufsgutschein des Zentrums Wattwil im Wert von 200 Franken erhalten haben.

Das sind die Gewinnerteams - Herzliche Gratulation!

  • APH Risi / Risi
  • Berit Klinik AG / Rettungsflitzer
  • Bichler + Partner AG / Bichler 2
  • Herberlein Technology AG / Heberlein Team 1
  • Schuleinheit Grüenau / the last of the mohicans

Energiekonzept 2030

Im aktuellen Energiekonzept 2030 von Wattwil, hat die politische Gemeinde ein Massnahmenpaket mit fünf Schwerpunkten verabschiedet:

  • Erneuerbare Stromproduktion in Wattwil erhöhen
  • Ausbau erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Unternehmen
  • Gebäudepark sanieren, vorbildliche Neubauten
  • Konsum & Energiespeicherung
  • Mobilität

In den Themen sind insgesamt 17 Massnahmen geschnürt aus denen wiederum 64 Aktivitäten resultieren, welche in den kommenden Jahren verfolgt werden.

Energiestadt-Label mit aktiver und erfolgreicher Klimapolitik

Im Frühling 2025 hat Wattwil zum vierten Mal das Re-Audit für das Label Energiestadt durchlaufen und trägt das Zertifikat nun für weitere vier Jahre. Die Auszeichnung würdigt das kontinuierliche Engagement der Gemeinde in den Bereichen Energieeffizienz, Klimaschutz und nachhaltige Mobilität.

Seit 2009 trägt Wattwil das Label Energiestadt. Alle vier Jahre wird im Rahmen eines Re-Audits überprüft, welche Massnahmen umgesetzt worden sind und welche Aktivitäten zukünftig geplant sind. Im aktuellen Re-Audit schliesst Wattwil mit 71 % ab, vor vier Jahren lag das Ergebnis noch bei 68 %.

In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde bei den kommunalen Gebäuden und Anlagen die Energieeffizienz mit verschiedenen Massnahmen gesteigert. So wurden fossile Heizungen ersetzt und die Gebäude an den Wärmeverbund Wattwil angeschossen. Es werden PV-Anlagen installiert und die Strassenbeleuchtung wird kontinuierlich auf LED umgerüstet. Weiterhin setzt die Gemeinde auf 100 % erneuerbaren Strom aus der Schweiz und auf den Bezug von mind. 10 % Biogas für die gemeindeeigenen Gebäude.

Wattwil ist sich auch der Wichtigkeit und Wirkung der Mobilität bewusst. Im Bereich E-Mobilität sollen weitere Ladestationen initiiert werden. Mit verschiedenen Verbesserungen im ÖV und zusätzlichen Veloabstellanlagen sollen weiterhin Alternativen zum Autoverkehr geschaffen werden. Mit dem Bau des Markthallenstegs wurde eine wichtige innerörtliche Langsamverkehrsverbindung realisiert. Eine weitere folgt mit dem geplanten Campus-Steg.

Die Energiekommission ist für die Weiterführung der Aktivitäten zuständig. Sie prüft auch jährlich das Aktivitätenprogramm. Die Gemeinde und die Energiestadt unterstützen im Rahmen eines kommunalen Förderprogramms bauliche Massnahmen zum Klimaschutz. Damit sollen die Wattwilerinnen und Wattwiler eingeladen werden, ihrerseits einen Teil zum Engagement fürs Klima beizutragen. Ausserdem werden der Bevölkerung diverse Energieberatungen angeboten.

Mit dem Werkraum Holz & Energie ist ein innovatives Leuchtturmprojekt mit einem Forum für Innovation und Nachhaltigkeit geplant. Auch hier zeigt sich wieder das Motto «Energiestadt Wattwil geht voran!».

Nachhaltige Energiebildung (NEB)

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Erarbeitung eines Stoffplans "Energie" für alle drei Stufen der Volksschule. Deshalb hat die Schule Wattwil-Krinau in Zusammenarbeit mit dem Förderverein energietal toggenburg und der Schulgemeinde Mosnang das Projekt "Nachhaltige Energiebildung, NEB" lanciert. Es soll Kinder und Jugendliche im Toggenburg mit erfahrungs-basiertem, kontinuierlichem Energieunterricht auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereiten. Im Verlaufe der Schulzeit entwickeln sie die Kompetenz für einen bewussten Ressourcenumgang und Kenntnisse in Bezug auf neue Energietechniken. Auch das Regionale Didaktische Zentrum (RDZ) Wattwil sowie die Energieakademie Toggenburg werden in das Projekt eingebunden. Langfristig stärkt das Projekt NEB das Toggenburg als qualifizierten Bildungsstandort, als innovatives Energietal und als attraktiven Lebens-, Tourismus- und Wirtschaftsraum. Die Gemeinde Wattwil beteiligt sich unterstützend mit einem Beitrag am Projekt.

energietal toggenburg

Die Bevölkerung kann die Dienstleistungen der Energiefachstelle energietal toggenburg in Anspruch nehmen. Als Fachstelle der Toggenburger Gemeinden ist sie ein effizientes Instrument für eine aktive Energiepolitik.

Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden ist in einer Leistungsvereinbarung festgehalten. Themenschwerpunkte, Projekte und Veranstaltungen werden gemeinsam entwickelt, umgesetzt und finanziert.

Links

Energiestadt Schweiz
energietal toggenburg
Förderbeiträge Gemeinde
Stiftung Klimarappen

Dokumente

Name
Energiekonzept Wattwil (PDF, 3.49 MB) Download 0 Energiekonzept Wattwil