Ausbildungsverbund Pflege Fürstenland Toggenburg

6. März 2014
Studium ist interessant

In der Region Fürstenland-Toggenburg haben sich sechs regionale Alters- und Pflegeheime, respektive Seniorenzentren vor drei Jahren zu einem Ausbildungsverbund zusammengeschlossen. Ziel war es, im Rahmen einer Verbundslösung die Ausbildung als dipl. Pflegefachfrau HF oder dipl. Pflegefachmann HF anzubieten. Das Konzept hat sich bewährt und das Angebot stösst auf Interesse.
Mit dem Ausbildungsverbund sowie dem Bildungsangebot der Höheren Fachausbildung Pflege leistet der Ausbildungsverbund Fürstenland Toggenburg einen wichtigen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung der Pflegeberufe. Dem Ausbildungsverbund Pflege Fürstenland Toggenburg gehören die Thurvita AG, Wil, das Seniorenzentrum, Uzwil, das Haus für Betagte Sonnegrund, Kirchberg, das regionale Seniorenzentrum Solino, Bütschwil, das Alters- und Pflegheim Risi, Wattwil, sowie die Alters- und Pflegheime Ebnat-Kappel an.

Angebot stösst auf Interesse
Das Angebot des Ausbildungsverbunds stösst mittlerweile auf grosses Interesse. Zwischenzeitlich haben sieben Studierende die Ausbildung in einem der verschiedenen Alters- und Pflegeinstitutionen aufgenommen. Bereits vier davon konnten Ende letzten Jahres oder in diesen Tagen ihre Ausbildung abschliessen. Im Laufe des Frühjahrs werden zwei weitere Studierende ihre Ausbildung aufnehmen. Diese Zahlen belegen, dass sich die Gründung dieses Ausbildungsverbunds gelohnt hat und das Angebot der sechs Heime für Studierende attraktiv und interessant ist.

Mit der teilzeitlichen Geschäftsführung des Ausbildungsverbunds durch Silvia Ammann, Bil-dungsverantwortliche der Thurvita AG, Wil, konnten auch die Strukturen gefestigt und pro-fessionalisiert werden – im Interesse der verschiedenen Institutionen wie auch im Interesse der Studierenden.


Interessantes Berufsbild
Dipl. Pflegfachfrauen HF / Dipl. Pflegefachmänner HF sind zusätzlich zur Pflege vor allem für die selbständige Planung und Ausführung der Pflege und Betreuung verantwortlich. Sie übernehmen sowohl Fach- wie auch Führungsverantwortung sowie Aufgaben im Bereich der Qualitätssicherung und der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis. Die Ausbildung dauert drei Jahre (für FaGe 2 Jahre) und erfolgt zu 50 Prozent in der Praxis in Form von vier Praktika und zu 50 Prozent an der Höheren Fachschule (HF) am BZGS St. Gallen.


Interview mit Kendra Merz, welche in der Thurvita AG in diesen Tagen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat:

Eine Schulung fürs Leben!
In diesen Tagen schloss Kendra Merz ihre dreijährige Ausbildung als diplomierte Pflegefach-frau HF in der Thurvita AG erfolgreich ab. Grund für uns, mit ihr ein kleines Gespräch über die Ausbildung und das Berufsbild zu führen.


Kendra Merz, wie kamen Sie dazu, die dreijährige Ausbildung zur dipl. Pflegfachfrau HF zu absolvieren?

Ich bin eine Quereinsteigerin. Als gelernte Floristin mit dreijähriger Berufserfahrung nahm ich den Rat einer Freundin an und absolvierte ein Schupperpraktikum am Spital Wattwil. Die Pflegearbeit hat mich dann sehr fasziniert und ich entschloss mich, diese Zweitausbildung in Angriff zu nehmen. Ich bin heute sehr glücklich über diese Entscheidung.

Wie haben Sie diese Ausbildung erlebt?

Für mich war es eine sehr spannende, anspruchsvolle und auch intensive Zeit – eine Schu-lung fürs Leben. Auch wenn die Arbeit und Ausbildung manchmal sehr an die Substanz gin-gen, bin ich erfahrener, reifer und verantwortungsbewusster geworden.

Welches waren die besonderen Herausforderungen in der Ausbildungszeit?

Neben der Koordination der vielfältigen Lernziele stellte die Selbstdisziplin eine sehr grosse Herausforderung dar. Neben den Blockzeiten in der Schule arbeitet man ja zu 100 Prozent in der Pflegeinstitution. In der spärlichen Freizeit dann noch die vielen Arbeiten, Reflexionen und vor allem die Diplomarbeit zu schreiben, war nicht immer einfach. Auch das Erleben von vielen teilweise sehr emotionalen Ereignissen in täglichen Pflegsituationen hat mich und meine Ausbildungszeit sehr bereichert.

Was unterscheidet die Pflegefachfrau HF von der „normalen Pflegfachfrau“?

Die Ausbildung bringt mehr Kompetenzen und eine grössere Verantwortung mit sich. Durch die besseren Kenntnisse auch in komplexen Situationen geniesst man mehr Anerkennung in Fachkreisen. Hinzu kommt die Fach- und Führungsverantwortung wie auch die generelle Planung der Pflege.

Mit anderen Worten weg von der Pflege und den Menschen hin zu Organisation, Planung und Management? Weg von der Pflege am Bett und vom Kontakt mit den Menschen und hinein ins Büro?

Nein, unter keinen Umständen. Nach wie vor und immer steht der Mensch im Mittelpunkt - mit all seinen Bedürfnissen. Natürlich ist die ganze Administration Teil unserer Arbeit und ist auch notwendig, um unsere Arbeit überhaupt sichtbar zu machen.

Was fasziniert Sie generell am Pflegeberuf?

Es ist die Vielfalt und der direkte Kontakt zu pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen. Es sind aber auch die vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten und Perspektiven, welche der Pflege-beruf bietet. Unser Gesundheitswesen benötigt in Zukunft immer mehr Menschen, die den Pflegeberuf mit Leidenschaft ausüben.

Sie haben nun die Ausbildung abgeschlossen. Wie geht es nun weiter in Ihrem beruflichen Leben?

Vorderhand werde ich der Thurvita AG treu bleiben. Mit diesem Abschluss stehen mir ver-schiedene Türen offen – auch innerhalb der Thurvita.
Ausbildungsverbund Pflege Fürstenland Toggenburg
Silvia Ammann, Geschäftsführerin des Ausbildungsverbunds, zusammen mit Kendra Merz, welche in der Thurvita AG in diesen Tagen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat.